nach dem Roman von Harriet Beecher Stowe
Dass sich Barbarei und Zivilisation mitnichten gegenseitig ausschließen, ist eine Erfahrung, die nicht nur Europa unter der Herrschaft der Nationalsozialisten machen musste. Die Auseinandersetzung um die Sklaverei, die die amerikanische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Abschaffung nach dem Sezessionskrieg prägte, zeigt, wie banal das Böse lange vor den Konzentrationslagern bereits war.
Harriet Beecher Stowes „Onkel Toms Hütte“ erzählt nicht nur die Geschichte des Sklaven „Onkel Tom“. Das Werk ist ein Zeitdokument, das die Sklaverei schonungslos als das zeigt, was sie war und ist: ein Menschheitsverbrechen erster Ordnung. Stowes 1852 erschienener Roman ist ein Manifest gegen die Sklaverei und für eine gerechte Gesellschaft, dem maßgeblicher Einfluss auf den Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs 1861 und das letztliche Verbot der Sklaverei zugeschrieben wird.
Harald Posch untersucht in seiner Inszenierung, wie das Verhältnis von Herrschaft und Knechtschaft auch lange nach dem Ende der „Leibeigenschaft“ weiter wirkt. Dabei geht es nicht nur um heutige Formen von Ausbeutung, Unterdrückung und Sklaverei, wie sie etwa in Nordafrika zu beobachten sind, es geht auch um das falsche Selbst-Bewusstsein derjenigen, die sich bis heute als zumeist weiße „Herrenmenschen“ imaginieren und oft auch verhalten.
Weitere Aufführungen
Sa 17.03.2018, 19.30 Uhr | Karten | |
Fr 23.03.2018, 19.30 Uhr, Publikumsgespräch im Anschluss | Karten | |
Sa 24.03.2018, 19.30 Uhr | Karten | |
Di 17.04.2018, 19.30 Uhr, Stückeinführung um 19.00 Uhr | Karten | |
Mi 18.04.2018, 19.30 Uhr |