Der Österreichische Diskonter Hofer, als Teil der Aldi-Kette, führt in seinem Sortiment Bananen des Fruchtkonzerns Fyffes, der bekannt ist für seine prekären Arbeitsbedingungen etwa in Honduras und Costa Rica. Die ArbeiterInnen, die dafür sorgen, dass in den Regalen des Supermarktgiganten tropische Früchte landen, sind so gut wie schutzlos gefährlichen Pestiziden ausgesetzt, Mindestlöhne und Sozialbeiträge sind fremd. Versuchen die ArbeiterInnen sich in Gewerkschaften zu organisieren, werden bedroht, belästigt, misshandelt oder entlassen. Bestehende Gewerkschaften werden nicht anerkannt.
Wie die Organisationen Oxfam und Südwind berichten, ist der irische Fruchtkonzern Fyffes über seine Tochterfirmen ANEXCO (Costa Rica) und Suragroh (Honduras) mitverantwortlich für diese Arbeitsrechtsverletzungen. Fyffes ist der führende Bananenimporteur in Europa, der Konzern gehört außerdem zu den größten globalen Händlern von Ananas und Melonen – und beliefert Aldi, und somit auch Hofer in Österreich. Dies scheint die Schattenseite des Diskonters zu sein, der sonst für seine Nachhaltigkeit ein nicht geringes Werbebudget zur Verfügung stellt. Doch wie ernst ist es Aldi/Hofer damit wirklich, denn wer A sagt, sollte sich trauen auch B zu sagen – oder?
Gerade die Unterdrückung von Gewerkschaften ist ein zentrales Problem auf den Plantagen von Fyffes. Gewerkschaften sind ein Schlüssel zu besseren Arbeitsbedingungen: In Gewerkschaften organisierte Arbeiter/innen können gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Zusammen sind sie stark genug, um für mehr Gesundheitsschutz, faire Löhne und Sozialbeiträge zu kämpfen. Etwas, was bei uns als Selbstverständlichkeit gilt. Die Realität ist, dass Mitte April zwei Gewerkschaftsanführer in Honduras wegen ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit mit Pistolen und Macheten angegriffen und verletzt wurden.
Wenn Aldi/Hofer es wirklich ernst mit der Verantwortung für nachhaltige, sichere und faire Arbeitsbedingungen meint, muss das auch für die ArbeiterInnen aus den Zulieferunternehmen gelten. Deshalb sollten wir als Konsumenten Aldi/Hofer dazu auffordern, für faire Bedingungen vor Ort zu sorgen. Wer nachhaltige und qualitätsvolle Produkte vertreibt, steht auch in der Verantwortung, für eine ebensolche Produktion zu sorgen. „Grüne Werbung“ allein ist da wohl zu wenig und wirft in diesem Falle ein fragwürdiges Bild auch auf die andere Produktpalette, denn was stimmt nun eigentlich?
Jeder kann etwas dagegen tun …
Unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift die Kampagne von Südwind: Make Fruit fair und fordern Sie Aldi/Hofer auf, dafür zu sorgen, dass die Arbeiter/innen ihre Gewerkschaftsrechte wahrnehmen und für faire Arbeitsbedingungen eintreten können. Weitere Informationen zu den „Krumme Bananen-Geschäften“ finden sie unter:
Südwind: Das krumme Ding mit der Banane
Wiener Zeitung Online: Krumme Dinger
Oxfam: Menschenrechte vor Profit