Der nachfolgende Bericht von CNN zeigt die realen Zustände in Lybien. Es als Hölle zu bezeichnen klingt fast schon als Hohn. Fassungslos muss/kann man mitansehen, wie schon lange überwundene Szenen des Menschenverkaufs heute stattfinden.
Obwohl die Vermutung schon seit Jahren besteht und auch fallweise ihre Bestätigung fand, dauerte es bis jetzt, dass eine breitere Öffentlichkeit auf diesen unerträglichen Missstand aufmerksam wurde. Bereits im April hatte die Internationale Organisation für Migration (IOM) von Sklavenmärkten im Süden des Landes in Sabha berichtet, wo vor allem Migranten aus Gambia, Nigeria und Ghana von bewaffneten Gruppen ausgebeutet, festgehalten und zum Teil zum Preis von 200 bis 450 Euro weiterverkauft würden. Die IOM schätzt, dass sich derzeit zwischen 700.000 und einer Million Migranten in Libyen vor allem aus subsaharischen Ländern, aber auch aus Nordafrika aufhalten. Viele von ihnen kamen eigentlich nach Libyen, um im nordafrikanischen Ölstaat zu arbeiten. Nun wollen sie wegen den chaotischen Zuständen wieder zurück in die Heimat, so berichten auch andere Hilfsorganisationen. Doch würden sie festgenommen, um die Verwandten zu erpressen. Oder aber eben, um auf einer Auktion versteigert zu werden.
Quelle: IOM, APA 19.11.2017