Themenspezifisches Seminar im Vatikan

Dem Wunsch auf Papst Franziskus folgend organisierte die Päpstliche Akademie der Wissenschaften und die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften gemeinsamen mit der FIAMC einen internationalen Workshop zum Thema Menschenhandel. Über 20 ExpertInnen und über 50 Gasthörer folgen der Einladung und reisen für den Workshop mit dem Titel „Menschenhandel. Moderne Sklaverei. Notleidende Menschen und die Botschaft Jesu Christi“ in die Vatikan Stadt. Dies ist ein besonders wertvolles Zeichen des Kirchenoberhauptes: Der Papst nimmt die gegenwärtige starke Bedrohung des Menschenhandels wahr und ruft gleichzeitig dazu auf, das Leid der Opfer zu hören und bei diesem Verbrechen nicht wegzuschauen.


Die Salvatorianerin Sr. Jean Schafer SDS aus den USA (Bild Mitte) nahm als Gasthörerin am Workshop teil. Sie engagiert sich seit vielen Jahren zu diesem Thema und kämpft gemeinsam mit anderen Ordensgemeinschaften für die zahlreichen Betroffenen weltweit. In ihrem neuen Rundbrief vom November 2013 mit dem Titel „Stop Trafficking!“ (deutsch: Stoppt den Menschenhandel!) erzählt sie von ihrem Seminar-Besuch in Rom. Hier ein paar Auszüge aus ihrem Rundschreiben:

(…) Eine der TeilnehmerInnen des Seminars war Prof. Magaret S. Archer. Sie beschreibt vier wesentliche Merkmale einer Sklaven Beziehung. Diese sei geprägt von einer Beherrschung, dem sozialen Tod, einer Entehrung und Degradierung und nicht zuletzt der Freilassung. In Bezug auf Punkt zwei, den sozialen Tod, sagt Archer: Der Sklave bzw. die Sklavin sei eine sozial tote Person. Völlig entfremdet von allen Rechten; Alle Sklaven erleben eine gewisse säkulare Exkommunikation.

Prof. Juan Jose Llach untermauert, dass besonders Kinder immer mehr vom Verbrechen betroffen sind. Wenn Kinder auf der Straße bzw. in Slums leben, oder aus „zerbrochenen“ Familien kommen, dann steigt das Risiko gehandelt zu werden. Junge Menschen, die „arbeitslos, ohne Bildung und ohne Lehre sind“, bilden demnach eine ernstzunehmende Risikogruppe.

Botschafter William Lacy Swing, Direktor der IOM, geht in seiner Rede näher auf die Rolle der Migration im Bereich des Menschenhandels ein: Von den sieben Milliarden Menschen dieser Erde sind etwa eine Milliarde MigrantInnen. Angst führe leider zu einer globalen Diskriminierung und Ausbeutung von MigrantInnen. Er betont, dass diese in der Praxis besser geschützt werden müssen.

Myria Vassiliadou, EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels, spricht von 23.600 Opfern in der Europäischen Union. 61 % der Betroffenen sind EU Bürger. Leider seien nur etwa 15% der Täter im Zeitraum von 2008 bis 2010 verurteilt worden (…).


Man könnte an dieser Stelle viele Inhalte aus dem Rundbrief zitieren. Wenn Sie noch mehr über den Workshop zum Thema Menschenhandel im Vatikan erfahren möchten, dann können Sie gerne in den beiden angefügten Dokumenten weitere Informationen nachlesen….

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