Die Knechte und Mägde des 21. Jahrhunderts beschreibt Vanessa Gaigg in einem Artikel des heutigen Standard. Gemeint sind damit die Erntehelfer und Landarbeiter, die dafür sorgen, dass wir immer frisches Obst und Gemüse in den Regalen der Supermarktketten und Einzelhändler finden. Welche durchaus menschenverachtenden Praktiken dabei gegen jene „Helfer“ zum Einsatz kommen, bleibt meist im Dunkel und kommt nur selten an die Öffentlichkeit. Dass manche dabei wie niedrigste Sklaven behandelt und schamlos ausgebeutet werden scheint kaum jemand zu interessieren, – sind ja nur Ausländer, „Untermenschen“ – könnte man fast annehmen. So wurde von einem Bauern den Erntehelfern verboten während der Arbeit Wasser zu trinken – und dies bei Temperaturen jenseits der 30°C auf freiem Feld! Auch die herrschenden Wetterverhältnisse kümmern die „Unternehmer“ so gut wie nicht. Die Arbeiter werden von manchen bei Sturm, Wind, Regen und Gewitter auf die Felder getrieben.
Von gerechter Entlohnung ist meist nur zu träumen, den Lohndumping und Lohnvorenthaltung sind genauso keine Seltenheit, wie die Ausfertigung gültiger Arbeitspapiere. Interessant erscheint hierbei auch die Schätzung der Landarbeiterkammer, wonach der Anteil der Österreicher unter den Landarbeitern bei 70 Prozent liegen soll. Wer jedoch genau hinsieht und sich entsprechend umhört, wird schnell merken, dass so gut wie kein Einheimischer für diese Art der Arbeit zu bewegen ist. – Warum wohl?
Interessante Infos zum Thema finden sich auf der Seite der Produktionsgewerkschaft